Als Kardinal Joseph Ratzinger im April 2005 zum Nachfolger des «Jahrhundert-Papstes» Johannes Paul II. gewählt wurde, war die Überraschung groß. Der damals 78-jährige Bayer aus Marktl am Inn galt zwar als «papabile», also als papsttauglich. Als langjähriger konservativer Präfekt der Glaubenskongregation und damit oberster Wächter über die katholische Lehre war Ratzinger aber auch eine umstrittene Figur. Manch einer nannte ihn «Panzerkardinal». Viele in Deutschland waren jedoch erst einmal im Freudentaumel. Die Schlagzeile der «Bild»-Zeitung brachte das auf den Punkt: «Wir sind Papst». Am Samst…